Weidenhof Worpswede

 
 

Pflanzen für die Pferdeweide

🐴Eine Wiese unterscheidet sich ganz wesentlich von einer intensiv genutzten Weide. Während auf einer typischen Weide 2-3 starkwüchsige und trittfeste Grassorten vorherrschen (Weidelgras, Wiesenlieschgras), oder bei wenig Düngung und starker Beweidung auch gern andere trittfeste Gräser sowie Sauerampfer und scharfer Hahnenfuß, leben auf einer Wiese hunderte unterschiedliche Arten, die verschiedensten Gräser, Kräuter, Wildblumen, Moose, Flechten, Leguminosen, Pilze,... alle in Symbiose miteinander verbunden und sich gegenseitig ergänzend.

🐴Zugegebenermaßen läßt sich eine Wiese nicht überall umsetzen. Platzmangel zwingt uns oft zu Kompromissen in der Pferdehaltung und jede Haltung mit möglichst viel freier Bewegung ist grundsätzlich einer Box vorzuziehen. Eine Wiese kann nicht so intensiv genutzt werden, Kräuter und Blumen mögen keinen starken Verbiss.

🐴Sehen wir uns doch mal die Unterschiede an:

Weidelgras: sehr energiereiches Hochleistungsgras, das eigentlich für Kühe, die sehr viel Energie benötigen, gezüchtet wurde. Es wächst schnell, bildet starke Ausläufer und ist sehr zuckerreich. Quasi das pflanzliche Gegenstück zu 😍Schokolade. Im Ergebnis lieben unsere Pferde dieses Gras, fressen sich damit gern den typischen Grasbauch an, bewegen sich mangels Alternative relativ wenig und nehmen nur die Nährstoffe auf, die genau diese Pflanze ihnen liefert.

🐴Insbesonders Pferderassen, die sich in kargen Gegenden entwickelt haben ( Isländer, Norweger, Shettys) sind bei dieser Art der Weidehaltung oft von Verfettung und Hufrehe bedroht.

🐴Wiese mit unterschiedlichen Gräsern, Kräutern und Blumen: also das pflanzliche Gegenstück zu einem reichhaltigen Büffett mit viel Gemüse, Obst und bißchen Süßkram😉:

🐴Die Ernährung unserer Pferde ist auf einen stetig laufenden Verdauungsprozess ausgerichtet. Ungedüngte (oder wenig gedüngte) Wiesen mit Gräsern mit hohem Rohfaseranteil und geringer Energiedichte entsprechen diesem Schema. In der Wildnis ist ein Pferd 16-18 Stunden täglich mit Fressen beschäftigt. Bei den täglichen Wanderungen durchquert es unterschiedliche Landschaften mit veränderlichem Futterangebot. Die verschiedenen Gräser, Sträucher, Bäume und Kräuter bieten neben Eiweiß und Kohlenhydraten ein umfangreiches Angebot von Mineralstoffen und Spurenelementen.

🐴Eine Wiese mit ihren vielen unterschiedlichen Pflanzen ist den verschiedensten Wetter- und Witterungsverhältnissen bestens angepaßt. Während der unterschiedlichen Wetterperioden haben immer mal wieder andere Pflanzen Vorteile und kommen zum Zuge. Selbst die extremen Bedingungen der letzten Jahre können so besser ausgehalten und überstanden werden.

🐴Der Boden, das Fundament jeder Wiese, bleibt intakt und gesund. Milliarden von Lebewesen lockern, stützen, reichern ihn an und versorgen die Pflanzen mit wertvollen Düngegaben. Je weniger man auf künstliche Düngemittel, mechanische Bearbeitung oder Kalk setzt, desto besser gedeiht das Leben im Boden und damit auch auf ihm.

🐴Wer das Glück hat, seine Pferde beim weiden auf einer naturnahen Wiese beobachten zu können, wird bemerken, das sich die Pferde recht viel mit gesenktem Kopf bewegen und instinktiv die Pflanzen suchen, die sie gerade benötigen.



Eberesche: Ein hübscher, zierlicher,  Laubbaum. Im Frühjahr trägt  er weiße Blütendolden, im Herbst rote Früchte. Die Eberesche ist anspruchslos, windfest und frosthart . Das Laub zersetzt sich schnell und hat einen hohen Magnesiumgehalt. Damit „düngt“ sich der Baum auch selbst. Unsere Pferde fressen sehr gern Blätter und Zweige und ignorieren die Früchte. Ebereschen haben ein Senkwurzelsystem, das sehr flach unter der Oberfläche verlaufen kann. Zwischen den Hauptwurzeln bildet sich ein dichtes Geflecht aus kleinen Wurzeln, das sich anfangs stark ausbreitet.

Hainbuche: Ist keine Buche, sondern gehört zu den Birkengewächsen. Typische Heckenpflanze, die im Herbst ihr Laub sehr lange behält. Wird sie in Form geschnitten, verzweigt sie sich sehr stark und bietet einen guten Windschutz. Hainbuche ist ein Tiefwurzler, der sowohl Sonne als auch Schatten verträgt. Sehr gut geeignet, um Bereiche und Gänge zu strukturieren.

Haselnuss:  Ein Renner auf unserer Weide. Ihre Blätter enthalten neben anderen  Stoffen Ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide, fördern die  Gesunderhaltung des Darmepithels und haben eine leicht  entzündungshemmende Wirkung auf die Schleimhäute von Maul und Rachen.  Außerdem wird der Hasel eine leichte Förderung des Gallenflusses nachgesagt. Die Hasel wächst in der Regel als vielstämmiger, aufrechter  Strauch von fünf bis sechs Metern. Neben einer Pfahlwurzel bildet sie  starke Seitenwurzeln aus, die nahe der Oberfläche liegen, jedoch nicht  sehr weit reichen.  Winterlinde: Schöner, sommergrüner Baum, der bis zu 30m hoch werden kann. Blätter und kleine Zweige sind bei Pferden sehr beliebt. Inhaltsstoffe vor allem in den Blüten ätherische Öle, Pflanzensäuren, Schleimstoffe, Glykoside - Flavonoide, Saponine . Hervorragendes Bienennährgehölz, der Zuckergehalt in den Blüten ist sehr hoch, dies sollte man insbesondere bei rehegefährdeten Pferden beachten. Bildet während der Blütezeit gerne eine schmierige Schicht auf z.B. darunter parkenden Autos, weshalb Winterlinden bei uns weit weit weg gepflanzt wurden ;) Die Winterlinde wurzelt tief und herzförmig. Birke: Pionierpflanze, die viel Feuchtigkeit verträgt und sehr anspruchslos ist. Die Krone ist eher licht, man kann  sie also gut dort pflanzen, wo man keinen zusätzlichen Schatten benötigt. Unsere Pferde fressen Birke nur im getrockneten Zustand, weil  Birke Gerbstoffe absondert, die zumindest unsere Pferde nicht mögen.

Holunder: Alle bei uns lebenden Pferde lieben es, die Holunderbüsche als Kratzstationen zu nutzen. Sehr oft stehen sie darunter und vertreiben mit den überhängenden Ästen Fliegen. Holunder wird nicht gefressen, deshalb benötigt er nur in der Anfangszeit einen Schutz vor dem Zertrampeln.

Wildrosen: Es werden nur gern die frischen, jungen Triebe gefressen, deshalb können Rosen auch dort gepflanzt werden, wo nicht abgezäunt werden kann (auch hier am Anfang schützen). Unsere Pferde haben ein erstaunliches Geschick beim ernten der Hagebutten   entwickelt. Sie eignen sich wegen der Dornen auch gut als Schutz nach außen. Hagebutten sind irre gesund für Pferde und als Leckerli heiß begehrt. Hagebutten aus Wildrosen, sind reich an Vit. C, K, Betacarotin und Antioxidanzien. Unentbehrlich sind Hagebutten für die Gelenkknorpel und deren Regeneration, wie Forschungen in Dänemark gezeigt haben. Sie enthalten   einen speziellen Stoff, ein Galaktolipid (GOPO), das bei Gelenkschmerzen und Arthrose die Schmerzempfindlichkeit reduziert und die Geschmeidigkeit der Bewegung verbessert. Die regelmäßige Zufütterung von Hagebutten sorgt zudem für eine bessere Durchblutung der Kapillargefäße  und besonders der Huflederhaut. copy by per naturam

Sanddorn:  Der winterharte Strauch kann bis zu fünf  Meter hoch werden, aber da er langsam wächst, dauert es lange, bis er so  gross ist. Mit seinen langen Wurzeln kann der Sanddorn auch an  trockenen, sandigen Standorten Fuss fassen, wo kaum andere Pflanzen  gedeihen. Seine Früchte sind echte Vitaminbomben und werden gern  gefressen. Es gibt männliche und weibliche Sträucher, diese muss man  kombinieren. Der Sanddorn wächst gern auf sandigen, kargen Böden, er bildet starke Ausläufer.

Weißdorn: Wird traditionell zur Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems eingesetzt. Es ist ein Strauch, der bis zu 6m hoch wird. Pferde knabbern trotz der Dornen sehr gern die frischen Triebe ab. Er wird sehr dicht und ist auch als Abgrenzung zur Straße sehr gut   geeignet, da er nach einiger Zeit nahezu undurchdringlich wird. Die   Früchte lassen zumindest unsere Pferde stehen,  er hat kräftige Hauptwurzeln, tiefgehend, wenig verzweigt und  weit ausgebreitet.

Schwarzdorn/ Schlehe: Sehr stark stacheliger Strauch bis zu 3m Höhe, der sich durch Kriechwurzelausläufer stark ausbreiten kann und dann auch gern mal andere Pflanzen verdrängt. Trotzdem für  mich die Pflanze Nr. 1, um z. B. zur Straße einen wirksamen und natürlichen Schutz herzustellen. Hat sich die Schlehe ersteinmal etabliert, wird sie nahezu undurchdringlich und hält futterwütige Spaziergänger garantiert von der Pferdeweide fern. Unsere Pferde fressen junge Blätter und Triebe, wenn sich nichts anderes finden läßt. Sie entwickeln großes Geschick, um die Dornen herum zu fressen. Ökologisch gesehen ist der Schwarzdorn eine der wertvollsten Pflanzen, um die Landschaft aufzuwerten. Etliche Insekten, Vögel und Kleinsäuger leben in und an ihr. Für viele Schmetterlingsarten ist Schlehe nahzu überlebenswichtig.

Wildapfel: Gehört zu den Rosengewächsen und wächst am liebsten auf nähstoffreichem, leicht feuchtem Grund. Er wird 5-10m hoch, wächst oft strauchartig und hat Dornen. Pferde können Blätter und Zweige fressen. Ob die Pferde die Früchte mögen, kann ich noch nicht beantworten, sie sollen sehr sauer sein. Anders als unsere Kulturäpfel haben Wildäpfel ein stark verzweigtes Herzwurzelsystem

Wildbirne: Langsam wachsender und frostempfindlicher Baum, bis zu 20 m hoch, unsere Pferde mögern sehr gern die Blätter und Zweige, Rinde wird abgeschält und ebenfalls verspeist. Weiden: Für mich der Baum des Jahrtausends, Weiden wachsen ziemlich schnell und verbrauchen sehr viel Wasser. Die meisten Weiden fühlen sich an feuchten Standorten am wohlsten. Weiden enthalten natürliche Salycilate, die die Fließfähigkeit des Blutes   verbessern - und damit sowohl die Versorgung der Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen - als auch die Ausleitung und den Abtransport von CO2 fördern.  Bekanntermaßen lindern die Salycilate auch Schmerzen. Die Magenschleimhaut wird nicht belastet. Durch die verbesserte Fließfähigkeit des Blutes werden die bisher schlecht durchbluteten Bereiche besser versorgt, der Zellstoffwechsel wird verbessert. Insbesondere bei Reheschüben können frische Triebe von Weiden zur Schmerzbekämpfung zusätzlich angeboten werden. Viele Weiden können aus Stecklingen selbst gezogen werden, sie nehmen auch intensives beknabbern nicht übel. Weiden haben ein weit verzweigtes Wurzelsystem, das dicht   unter der Oberfläche verläuft. Deshalb ist ein Pflanzen nahe von Leitungen oder gepflasterten Flächen nicht sinnvoll. Erlen: Kommen erstaunlich gut mit schlechten Bedingungen wie z.B. stark verfestigtem Paddockboden zurecht. Optimal, um feuchte, stark zertetende Flächen wieder zu lockern. Zweige und Blätter werden gern gefressen.

Grünerle/Straucherle: Sommergrüner Strauch mit einer Höhe von 3-6m. Die Straucherle ist eine Pionierpflanze, die auch mit Rohböden, wie z. B. nach Erdrutschen, gut zurecht kommt. Sie stabilisiert Hänge, Böschungen und Ränder. Durch Symbiose kann sie Stickstoff binden und wird geschätzt, um durch Überbeweidung stark beanspruchte Weiden oder stark zertretene Paddock durch ihr Wurzelwerk zu verbessern.  In Rinde und Blättern finden sich Gerbstoffe, Flavonoide und  Steroide.

Hopfen:  Starkwüchsige Staude, die ziemlich robust und für Sonne und Schatten geeignet ist. Für Unterstände mit Rankhilfe geeignet. Hopfen ist eine Heilpflanze mit beruhigender und ausgleichender Wirkung.

Ringelblume: Traditionell eine der wichtigsten Heilpflanzen und bestens erforscht. Jeder kennt ihre hervorragende hautpflegende Wirkung. Doch genauso wirkt sie auch innerlich! Sie ist reich an ätherischem Öl, enthält Saponine, Carotinoide, Flavonoide, Bitterstoffe, Schleimstoffe. Die Ringelblume pflegt die Schleimhäute in Magen und Darm, wirkt positiv auf Leber und Galle, führt zu einer ausgewogenen Darmflora und pflegt die Haut. Erwiesen ist auch ihre Wirkung gegen Geißeltierchen, wie Trichomonaden. copy by per naturam

roter Sonnenhut / Echinacea: Ist ein traditionelles, indianisches Kraut zur Stärkung der   Abwehrkräfte, besonders in den Übergangszeiten Herbst-Winter und Winter-Frühling.
Roter Sonnenhut sollte bei unbestimmten Infektionen  und bei Leistungsschwäche gefüttert werden, aber auch vor und nach  Impfungen. copy by per naturam

Thymian: Für freie Atemwege ist der Thymian altbewährt und nie vergessen. Weniger bekannt ist seine starke keimtötende Wirkung. Er wird immer häufiger als Alternative zu Antibiotika eingesetzt. Thymian ist dopingrelevant und sollte nicht bei tragenden Stuten eingesetzt werden. Durch den hohen Anteil  ätherischer Öle wirkt der Thymian im Bereich der Bronchien ebenso wie im  Bereich der Verdauung. Besonders zu empfehlen bei Gaskoliken. Thymian vertreibt auch Parasiten aus dem Darm. copy by per naturam

Spitzwegerich: Wird traditionell bei Bronchitis eingesetzt. Er löst den Schleim in den Bronchien, wirkt antibakteriell und stärkt das Immunsystem. copy by per naturam

Löwenzahn:  Wird wegen seiner sanften Wirkung auf die inneren Organe vor allem zur Anregung von Leber, Galle und Nieren eingesetzt sowie zur Anregung der Verdauung und zur Regulierung der Darmflora. Er gehört zu den wenigen Pflanzen, die jeder kennt. Er ist besonders reich an Bitterstoffen, die galletreibend wirken und die Magen- und Darm-säfteproduktion anregen. Außerdem enthält der Löwenzahn reichlich  Kalium, das u. a. für die Reizleitung, den Blutdruck und das Säure-Basengleichgewicht unentbehrlich ist. copy by per naturam

Beeren: Himbeeren, Brombeeren gehören fest zum Speiseplan der Pferde.   Wildbeeren sind ein wertvolles Ergänzungsfutter für Pferde. Sie versorgen den Körper mit vielen Nährstoffen und Vitalstoffen,   darunter die Vitamine C, Beta-Carotin und K. Die Pektine aus den Früchten schützen die Darmschleimhaut. Brombeeren wuchern sehr stark, Pferde fressen nur die jungen Triebe, haben sie sich erstmal durch unterirdische Wurzelausläufer festgesetzt, bekommt man sie kaum wieder los. copy by per naturam

Mädesüß: Enthält natürliche Salycilate, die die Fließfähigkeit des Blutes verbessern - und damit sowohl die Versorgung der Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen - als auch die   Ausleitung und den Abtransport von CO2 fördern. Bekanntermaßen lindern die Salycilate auch Schmerzen. Die Magenschleimhaut wird nicht belastet. Durch die verbesserte Fließfähigkeit des Blutes werden die bisher schlecht durchbluteten Bereiche besser versorgt, der Zellstoffwechsel wird verbessert. copy by per naturam

Schafgarbe: Eine der bekanntesten Heilpflanzen überhaupt. Schafgarbe lindert u. a. Magenbeschwerden, Verdauungsbeschwerden und dient der Blutreinigung. Da die auch als Tausendblatt bezeichnete Schafgarbe recht anspruchslos ist,  kann sie bei uns überall wild gefunden werden. 

Kamille: Wirkt krampflösend und entzündungshemmend und hat eine beruhigende Wirkung auf den Verdauungsapparat

Melisse: Wirkt virenhemmend, entblähend, beruhigend und krampflösend. Sie unterstützt nervöse und ruhelose Pferde.

Klebkraut: Zur Anregung des Stoffwechsels, wirkt insvbesondere auf das Lymphsystem, z. B. bei angelaufenen Beinen.

Frauenmantel: Insbesondere zur Hormonregulierung bei Stuten, wird auch für Hauterkrankungen und leichte Durchfälle verwendet.

Brennnessel: Eine der wichtigsten Heil- bzw. Futterpflanzen für Pferde. Die Brennessel fördert die Ausscheidung über die Nieren, vor allem wegen des hohen Kaliumgehaltes, stärkt den Kreislauf und versorgt den Körper mit vielen Mineralstoffen und Spuren-elementen. Pferde lieben getrocknete Brennessel. Enthalten sind vor allem Kalium, Kalzium, Magnesium und organische Säuren wie  Kieselsäure, Ameisen- und Essigsäure, bestimmte Amine wie Histamin und Serotonin, Flavonoide, Karotinoide und Vitamin A, C und E, außerdem, Folsäure  Eisen und Chlorophyll. Die Brennnessel fördert durch das Zusammenspiel ihrer Inhaltsstoffe beispielsweise die Ausscheidung von Harnsäure, erhöht den Harnfluss, schwemmt Ödeme aus und hebt die allgemeine Widerstandskraft. Außerdem hat die Brennnessel eine entzündungshemmende und abschwellende Wirkung, die beispielsweise bei rheumatischen Erkrankungen  zum Tragen kommen. Sie wächst überall, ist unverwüstlich und baut Nitrate ab, die durch den Pferdurin den Boden stark belasten. 

Fenchel: Eine zierliche  Pflanze, die sich recht leicht selbst aussäht. Fenchel hat viele ätherische Öle und Antioxidantien. Es hilft bei Magenproblemen, bei  Neigung zu Koliken, entblähend und appetitanregend, bei Problemen der  Atemwege und hemmt das Wachstum von Pilzen und Bakterien.

Walnuss: Walnussblätter haben einen hohen Gehalt an Gerbstoffen, sowie   Gerbsäuren, Tanninen, Bitterstoffen, Flavonoiden, Juglon und ätherischen  Ölen, die zusammenziehend, aber auch anregend wirken. Walnussblätter  gehören zu den Heilkräutern, die dem gesamten Verdauungssystem nützlich  und förderlich sind. Dazu kommt eine ausgeprägte entzündungshemmende  blutreinigende Wirkung. Durch die ätherischen Öle wird das Darmmilieu  wurmunfreundlich.  Walnuss sollte den Pferden nicht in einer Totholzhecke oder zum freien beknabbbern zur Verfügung stehen, das Kernholz ist giftig

Kamille:  Ist eine der beliebtesten  Heilpflanzen. Sie hat einen hohen Stellenwert bei der natürlichen und  pflanzlichen Entwurmung und Darmsanierung, weil sie eine ausgeprägt antibakterielle Wirkung hat und überdies heilend und beruhigend auf die  Darmschleimhaut Einfluss nehmen kann und Entzündungen abklingen lässt.

Eines zum Schluß: diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und keine medizinische Indikation, sondern beruht auf unseren persönlichen und beruflichen Erfahrungen und auf den Austausch und Recherche mit anderen Pferdehaltern. In der freien Natur würden Pferde selektiv soviel fressen, wie sie gerade benötigen, auf abgesteckten Weiden ist dies nicht immer möglich. Ein sensibler Umgang, insbesondere in der Anfangszeit, ist daher sehr wichtig. Gerade auf sehr mageren und abgefressenen Weiden stürzen sich viele Pferde auf alles, was grün ist, gerade auch bei Heilpflanzen ist daher ein sorgsamer Umgang sehr wichtig.